Interview mit einem Team-Admin:
Was ist das überhaupt?

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Da wir derzeitig auf der Suche nach einem weiteren Team-Admin (w/m) sind, stellt sich für viele die Frage: Was ist das eigentlich genau? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben wir ein Interview mit Dominic geführt, der Team-Admin bei der Surf Media ist.

Hi Dominic! Was sind die typischen Aufgaben eines Team-Admins und was unterscheidet ihn vom typischen Linux-Admin?

Ein Team-Admin ist einem Linux-Admin sehr ähnlich. Allerdings sind die Linux-Admins für die produktübergreifende Infrastruktur zuständig, bei uns ist das ja sogar teilweise eine standortübergreifende Tätigkeit (Anm.: da die Surf Media zur iVentureGroup gehört und die Infrastruktur oft von den Portfolio-Unternehmen gemeinsam genutzt wird).

Ein Team-Admin hingegen arbeitet produktbezogen in enger Zusammenarbeit mit den Entwicklern, in diesem Fall das PHP Development Team. Dabei ist seine Hauptaufgabe, dass die Applikationen und Server laufen – und das 24/7. Außerdem stellt er für die Entwickler die Schnittstelle zu den Linux Infrastructure Admins dar. Das heißt also, dass ein Team-Admin im besten Fall die klassischen Aufgaben eines Linux Infrastructure Admins kennt, um die Aufgaben dieser zu verstehen und einzuschätzen weiß. Gegebenenfalls sollte man also auch mal für einen Linux Infrastructure Admin einspringen können. Auch als Team-Admin kann es mal passieren, dass man einen Rechenzentrumseinsatz hat und an der Hardware arbeiten darf. Beim Besuch im hauseigenen Serverraum sollte man sich jedoch auch zurecht finden.

Eigentlich kann man sagen, dass ein Team-Admin bei uns in gewisser Weise der Philosophie von DevOps entspricht. Da hinter dieser Aufgabe bei uns aber auch anderes steckt, ist die Bezeichnung „Team-Admin“ doch wesentlich passender!

Wie sieht so ein normaler Arbeitstag bei dir aus? Gibt’s das überhaupt?

Der Start ist meistens gleich, danach habe ich eigentlich jeden Tag neue Aufgaben. Um das zu verstehen, muss ich wahrscheinlich kurz den Tagesablauf erklären: Ich komme jeden Tag so zwischen 9 und 10 Uhr hier an, je nachdem, wie ich aus dem Bett gefallen bin. Spätestens um 10 Uhr muss ich aber hier sein, da um diese Uhrzeit täglich das sogenannte Daily stattfindet. Das ist ein kurzes Meeting zwischen allen Entwicklern und uns Team-Admins, wo der aktuelle Stand der Projekte, ggf. akute Fehler und Probleme sowie die Ziele für den Tag besprochen werden. Dieses Meeting ist sehr wichtig für die Zusammenarbeit und den Austausch. So weiß ich morgens immer, wo ich zuerst ansetzen muss, damit die Entwickler problemlos weiter arbeiten können. Und, ein Punkt den ich besonders zu schätzen weiß: ich bekomme jeden Morgen ein Feedback auf das, was ich gemacht habe, habe einen Überblick darüber, in wie fern ich meine Arbeit geschafft habe oder eben auch nicht. Man stellt sich morgens immer die Fragen: Was habe ich seit dem letzten Daily getan? Was hat mich daran behindert und was werde ich bis zum nächsten Daily tun?

Aber ist es nicht anstrengend, jeden Tag neue Ziele zu setzen?

Nein, auf gar keinen Fall. Es ist ja nicht so, dass jeden Morgen das Rad neu erfunden wird. Bei uns wird agil entwickelt, nach Scrum. Alle zwei Wochen haben wir Sprint-Meetings, in denen die Ziele für die nächsten zwei Wochen festgelegt werden. Das Sprint Meeting soll die großen Anforderungen definieren, priorisieren und helfen zu erkennen, welche getauscht werden könnten und legt so den Grundstein für einen gut strukturierten und dennoch flexiblen Entwicklungsprozess.

Diese Planung ist auch für uns als Team-Admins wichtig, da wir ja auch vorausdenken müssen, damit die Infrastruktur und Technik läuft, sodass die Entwickler arbeiten können. Die Ziele, die morgens im Daily besprochen werden, sind Teile eines im Sprint festgelegten Oberziels.

Was gefällt Dir an Deiner Aufgabe?

Wie ich schon erwähnt habe, finde ich es toll, jeden Tag Feedback zu bekommen. Das ist etwas, das mir persönlich sehr wichtig ist. Man geht nie mit dem Gefühl nach Hause, dass man nichts geschafft hätte, da der Fortschritt einem täglich vor Augen geführt wird. Und zum Thema nach Hause gehen: ich habe geregelte Arbeitszeiten.

Besonders genieße ich es aber, wenn ich völlig in ein Thema abtauchen kann, beispielsweise wenn ich mich in eine neue Technologie „reinfuchse“. Wir sind hier eigentlich immer ganz gut up to date, was Technologien betrifft. Es wird ziemlich zügig auf neue Technologien reagiert, wenn sie für uns sinnvoll sind. Beispielsweise haben wir schon an einem Produkt Solr 5.0 geplant, was erst seit drei Wochen raus ist.

Was müsste ein neuer Kollege denn so alles können?

Also ganz klar Linux! Außerdem wäre es von Vorteil, wenn ein gewisses PHP-Verständnis vorhanden ist und man es zumindest ein wenig lesen und verstehen kann. Zu unseren Aufgaben kann nämlich auch mal dazu kommen, dass wir skripten müssen. Wenn man dann sogar noch weitere Skript-Sprachen wie Perl oder Shell könnte, dann wäre ich begeistert. Außerdem müssen natürlich Webserver und Datenbanken administriert werden, das sollte auch bekannt sein. Naja, und wenn es mal ein Problem gibt, dann muss leider auch ein langer Atem und Geduld vorhanden sein, um den Fehler zu suchen und auch zu finden.

Mein neuer Kollege oder die neue Kollegin sollte nebenbei ein Interesse an Technologien haben, um unsere Anwendungen immer auf dem neuesten Stand zu halten. Erfahrungen mit Puppet, Vagrant oder SaltStack fände ich auch klasse, aber auch hier ist das kein K.O.-Kriterium. Wichtig ist: Man muss keine Ahnung haben, man muss nur wissen wo es steht!

Was ist Dir an der Zusammenarbeit wichtig?

Ein Austausch untereinander ist extrem wichtig. Dazu wäre es toll, wenn wir irgendwie auf einer Wellenlänge funken, wobei ich viele Frequenzen habe 😉 Was ich damit sagen will ist, dass ein guter Kommunikationsfluss extrem wichtig ist. Wir müssen uns gegenseitig auf dem Laufenden halten, auf welchem Stand welches Projekt ist und was es da jeweils noch zu tun gibt. Das kann sowohl in Gesprächen, in den Tickets oder auch mal über Mail passieren. Und wenn die Person dann noch vernünftige E-Gitarrenmusik hört, dann wäre ich durchaus zufrieden!

Über Dominic:

Dominic ist nun seit über einem Jahr ein Teil der Surf Media GmbH. In seiner Freizeit interessiert er sich für Open Source Projekte und nimmt dazu auch regelmäßig an Veranstaltungen teil, wenn er nicht mit seiner Freundin unterwegs ist. Gemeinsam zieht es beide in das norddeutsche Outback und sie lieben es Wanderungen oder Radtouren mit GPS-Routen zu machen. Er mag zwar die Pizza in der Pizza-Pause sehr gerne, ansonsten ist er aber eher Fan von Bio-Produkten.

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